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Stéphanie Merle leidenschaftliche Geigenbauerin

Willkommen in der Werkstatt „Les violons du Merle“, einem Ort, an dem das Holz zum Leben erwacht und zu wunderschönen Streichinstrumenten wird. Hier findet jede Geige, Bratsche, jedes Cello und jeder Kontrabass ihre Essenz, die mit Leidenschaft und Fachwissen geformt wird. Folgen Sie uns durch die Phasen der Entstehung dieser einzigartigen Musikinstrumente, bei denen jeder Handgriff die subtile Verbindung von Tradition und Innovation offenbart.

Können Sie Ihren Werdegang beschreiben?

Schon früh fühlte ich mich von der Musik angezogen, und als Geigenbauerin konnte ich ein Glied in der musikalischen Kette werden. Nach einem Studium der Musikwissenschaft an der Universität lernte ich mein Handwerk an der Internationalen Geigenbauschule in Newark-on-Trent, England, und setzte meine Ausbildung fort, indem ich neben meiner Arbeit in verschiedenen Geigenbauwerkstätten in Frankreich, England und Italien an Praktika in Frankreich teilnahm, wo ich die hohe Kunst der Restaurierung erlernte.

Worin besteht Ihr Beruf?

Der Quartettgeigenbau umfasst eine Reihe von Kompetenzen, die sich mit der Herstellung, Restaurierung und Pflege von Instrumenten der Streichinstrumentenfamilie befassen. Vom majestätischen Cello über die elegante Violine bis hin zur charaktervollen Viola und dem imposanten Kontrabass – der Geigenbauer ist mit Leib und Seele bei jedem dieser emblematischen Instrumente dabei. Im Herzen dieser uralten Kunst übt der Geigenbauer sein Talent mit Sorgfalt und Fachwissen aus. Jedes Instrument, sei es eine Originalkreation oder eine sorgfältige Restaurierung, erfordert ein tiefes Verständnis für das Material, die Bautechniken und die einzigartigen Klangeigenschaften jedes einzelnen Stücks. Von der sorgfältigen Auswahl der Edelhölzer bis hin zur zarten Formgebung der Rundungen zeugt jeder Schritt des Prozesses von der Hingabe und dem außergewöhnlichen Können des Geigenbauers. Der Geigenbau ist jedoch nicht auf die Herstellung beschränkt. Tatsächlich stellen die Restaurierung und Pflege alter oder beschädigter Instrumente einen wichtigen Teil der Arbeit des Geigenbauers dar. Mit Geduld und Geschick haucht der Geigenbauer müden Instrumenten neues Leben ein und bewahrt so ihre Geschichte und ihr musikalisches Erbe für künftige Generationen.

Welche Techniken wenden Sie an?

Da es sich bei diesem Beruf um eine technische Spezialität handelt, sind die meisten Techniken spezifisch für den Geigenbau. Einer der ersten entscheidenden Schritte ist die Auswahl der Hölzer für den Bau des Instruments. Ich wähle hochwertige Hölzer wie Fichte für den Resonanzboden und Ahorn für den Boden, die Zargen und den Hals. Dann schnitze ich mit traditionellen Werkzeugen wie Hohlmeißeln, Hobeln und Planken die verschiedenen Teile des Instruments und forme sie. Nachdem die Teile geschnitzt und in Form gebracht wurden, werden sie sorgfältig zusammengesetzt. Das bedeutet oft, dass spezielle Klebstoffe und traditionelle Verbindungstechniken verwendet werden, um die Festigkeit und Stabilität des Instruments zu gewährleisten. Das Lackieren ist ein wichtiger Schritt, bei dem mehrere Schichten Lack auf das Instrument aufgetragen werden. Der Lack schützt das Holz und verbessert seinen Klang. Sobald das Instrument zusammengebaut und lackiert ist, nehme ich sorgfältige Einstellungen vor, um den Klang und die Spielbarkeit des Instruments zu optimieren.

Ich finde es nur durch meine Hände außergewöhnlich,

das Holz zur Melodie wird und die so entstandenen Instrumente von Konzert zu Konzert reisen, manchmal sogar um die halbe Welt.

Stéphanie Merle

Wo befindet sich Ihr Atelier?

Das Atelier befindet sich in 1 rue carnot, im Kunsthandwerksviertel von Villedieu les Poêles.

Sind Besucher in Ihrem Atelier willkommen und wie können sie mehr über Ihre Arbeit erfahren?

Ja, natürlich. Im Rahmen der Donnerstagstouren, die demnächst beginnen, sind sogar Führungen durch mein Atelier möglich.

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