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Wir nehmen Sie mit auf Entdeckungsreise die Cité de la Mer

Die Cité de la Mer, eine symbolträchtige Sehenswürdigkeit im Ärmelkanal, die 2022 zum beliebtesten Denkmal der Franzosen gewählt wurde, ist ein unumgängliches Erlebnis. Folgen Sie uns auf die Entdeckung der Geheimnisse des Ozeans!

Ein Hauch von Geschichte

Der am 30. Juli 1933 eingeweihte Transatlantische Seebahnhof galt damals als das größte französische Bauwerk nach Versailles. Er war für die größten Passagierschiffe der damaligen Zeit ausgelegt und beherbergte eine 280 m lange und 42 m breite Transatlantikhalle, die u. a. die Räume Sous Douane, Pas Perdus, die Büros der Reedereien sowie die verschiedenen Dienstleistungen und Geschäfte für die Reisenden umfasste; eine 240 m lange und 40 m breite Zughalle mit drei Bahnsteigen, die vier Gleise bedienten, die direkt mit der Eisenbahnlinie Paris/Cherbourg verbunden waren. Ein 280 Meter langer und 15 Meter breiter Karrenweg trennt diese beiden Hallen. Ende der 1970er Jahre geriet der typische Art-déco-Bahnhof Gare Maritime Transatlantique de Cherbourg aufgrund der Zunahme des Flugverkehrs in Vergessenheit. Er wird teilweise abgerissen.

1986 schlug das regionale Amt für kulturelle Angelegenheiten vor, den Gare Maritime Transatlantique unter Denkmalschutz zu stellen. Das Gebäude wird gerettet, und es entstehen verschiedene Projekte. Am 29. April 2002 wurde die Cité de la mer eröffnet.

Eintauchen ins Herz aus der Tiefe

Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt von Villedieu-les-Poêles kommen wir in Cherbourg an, einer Industrie- und Hafenstadt, die im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde. Wir fahren durch die Stadt, in der die Gebäude diese für den Wiederaufbau typische funktionale und nüchterne Architektur aufweisen. Wir parken das Auto auf dem großen Parkplatz, der an den ehemaligen Seebahnhof angrenzt, der heute zur Cité de la Mer geworden ist.

Gleich am Eingang empfängt uns eine einzigartige Sammlung von Geräten zur Erforschung des Meeresbodens. Alvin, Cyana, Nautile … Diese Geräte von gestern und heute mit ihren wohlklingenden Namen starren uns an und faszinieren uns durch ihre Größe und ihre originelle Form. Diese Bahnhofshalle mit ihrer riesigen Decke und den Glasfenstern, durch die das natürliche Licht einfällt, gibt den Ton an. Willkommen in einer fesselnden Welt, in der die geheimnisvollsten Kreaturen neben den genialen Erfindungen von Männern stehen, die alles tun, um die Tiefen des Meeres zu erforschen und zu entschlüsseln …

In der Reede von Cherbourg wirft die halb im Wasser liegende Silhouette der Redoutable ihren Schatten auf die Wellen. Das 128 Meter lange Metallmonster schlummert und wartet auf Besucher. Mit einem Audioguide ausgestattet, betreten wir den Bauch dieses Flaggschiffs der französischen Industrie. Der gut gezeichnete Rundgang und die Erläuterungen des Audioguides helfen uns, uns in diesem Labyrinth aus Rohrleitungen, Gängen, Kontrollpaneelen und steilen Treppen zurechtzufinden. Wir gehen durch eine Panzertür, hier ist der Kontrollraum. Wir gehen drei Stufen hinunter, hier ist die Munitionskammer. Wir gehen einen schmalen Korridor entlang, hier ist der Offiziersraum … In jedem Raum kann man sich den Alltag an Bord des U-Boots vorstellen, zwischen ständiger Überwachung und Entspannung vor dem Fernseher in der Cafeteria. Die Lautsprecher stellen die Geräuschkulisse perfekt nach: das Brummen des Maschinenraums, die Funksprüche der hohen Offiziere und sogar das Schnarchen in den Mannschaftszimmern!

Wir verlassen das U-Boot und begeben uns in den Bereich „Ozean auf Abruf“. Hier schlüpfen wir in die Rolle eines Goldohrs, ein wenig bekannter Beruf, der 2019 im Film „Das Lied des Wolfes“ erst kürzlich in den Mittelpunkt gerückt wurde. Als unverzichtbares Besatzungsmitglied hören die Goldohren zu und identifizieren die Geräusche unter dem Ozean. Sardinenschwärme oder schrillende Garnelen? Ein Trawler, der am Meeresboden kratzt, oder ein feindliches U-Boot, das sich nähert? Mithilfe von Kopfhörern und Lernspielen auf Tablets schlüpfen wir in die Rolle dieser Offiziere mit dem feinen Gehör. Dieser Bereich bietet zahlreiche Übungen für Kinder und Bildschirme, auf denen Hörsituationen und das Steuern von Geräten simuliert werden, was auch Teenager begeistern wird.

Nun begeben wir uns in den Bereich „Ozean der Zukunft“, wo das Bühnenbild vor einem dunklen Hintergrund die 17 Aquarien der Cité de la Mer hervorhebt. Wir beobachten das elegante Ballett der durchscheinenden Quallen, die raffinierte Tarnung des Drachenkopfes zwischen den Felsen, den Tanz der Seepferdchen, die sich an Algen klammern … Hier kann man staunen und gleichzeitig mehr über die Entwicklung der Ozeane und der Arten, die sie bevölkern, lernen. Zahlreiche Informationstafeln und Touchscreens säumen den Weg, ebenso wie ein Wandgemälde mit Bewegungssensor. Vom unendlich Großen zum unendlich Kleinen, vom Pottwal zum Plankton, dieser Bereich ermöglicht es, die Bedeutung des Schutzes der Ozeane zu verstehen.

Wir beenden unseren Besuch mit der Dauerausstellung „Titanic, Rückkehr nach Cherbourg“. Unter unseren Schritten knarrt leise der gewachste Parkettboden in der riesigen Gepäckhalle. Hier legten 1912 die Reisenden der Titanic vor ihrer großen Atlantiküberquerung einen Zwischenstopp ein, während sie von livrierten Butlern, Bahnhofslotsen und anderen Depeschenverkäufern umringt wurden. Am Eingang zeigt ein riesiger Bildschirm überall einen Blick vom Deck der Titanic, das Meer ist ruhig, die Sicht frei. Wir schauen uns den angezeigten Countdown an, es ist nur noch weniger als eine Stunde bis zur Katastrophe.

Die Ausstellung ist in mehrere Räume und Themenbereiche unterteilt: der Transmissionsraum, in dem wir einige Worte in Morsezeichen schreiben können, das rekonstruierte Zimmer der ersten Klasse, Eisengitter, die den Zugang zum Oberdeck für die dritte Klasse versperren… Nicht zu vergessen das Dutzend Gegenstände, die aus dem Wrack geborgen wurden und bewegende Zeugnisse dieser verschwundenen Leben sind. Plötzlich ertönt ein lautes Krachen, das Schiff hat einen Eisberg gerammt. Auf den Bildschirmen ist die Landschaft nicht mehr dieselbe: Es ist Nacht und die Titanic sinkt langsam in die Tiefe.

Zwischen atemberaubenden Szenografien, verschiedenen Themen und innovativen Technologien ist die Cité de la Mer eine komplette Sehenswürdigkeit, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten und die Groß und Klein gleichermaßen begeistern wird. Der Ort bietet auch Gastronomie vor Ort sowie einen Souvenirladen. Die Cité de la Mer ist ein unvergessliches und in Frankreich einzigartiges Erlebnis, das Ihre Fantasie 20.000 Meilen unter dem Meeresspiegel mitnimmt – oder fast!

Wir lieben

 Die immersive Tour durch das U-Boot
 Faszinierende Aquarien
 Spielerische Spiele, um wie ein goldenes Ohr zu trainieren
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